Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat heute einen Antrag der Opposition zum Thema "Freizügigkeit und Integration in Sachsen-Anhalt" debattiert. Am Ende der Debatte beschlossen die Abgeordneten einen Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen. Darin spricht sich der Landtag für die "Chancen von Zuwanderung und der europäischen Freizügigkeit für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Landes" und die Förderung der "Integration von Menschen, die hier leben wollen", aus. Zudem wird die Landesregierung gebeten, "Anreize zur qualifizierten Zuwanderung in unser Bundesland zu setzen."
Dazu erklärt Patrick Wanzek, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Integrationspolitik: "Wenn wir eine Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte wollen, brauchen wir eine aktive Werbung vor Ort, also in den anderen EU-Staaten, für unser Land. Zudem sollten sie durch die erleichterte Erteilung von Visa für Fachkräfte und ihre Familien unterstützt werden.
Der erste Anlaufpunkt für Einwandererinnen und Einwanderer sind die Behörden in der Bundesrepublik. Hier ist eine Willkommenskultur unerlässlich. Dazu gehören interkulturelle ebenso wie Fremdsprachenkompetenz. Gute Beispiele aus der Praxis zeigen, dass der erste Schritt für eine gelungene Integration so leichter ist. Daher brauchen wir eine Willkommenskultur auch in unserer gesamten Gesellschaft, in den Kitas, Schulen, Vereinen etc. Nur wer sich im Ankunftsland aufgenommen, erwünscht und willkommen fühlt, wird auch hierbleiben.
Berufsanerkennungsverfahren sollten schnell und bezahlbar sein. Viel zu viele hochqualifizierte Zugewanderte sind durch Nichtanerkennung ihrer Berufsabschlüsse unterqualifiziert beschäftigt. Das ist nicht nur unbefriedigend für die Betroffenen, sondern auch volkswirtschaftlicher Unsinn.
Arbeitsplätze allein sind kein Zuwanderungsgrund. Es bedarf auch der gesellschaftlichen Teilhabe. Wir brauchen also bessere Zugänge zum Spracherwerb, zu Bildung, zur Kultur und eben zur beruflichen Qualifizierung und zum Arbeitsmarkt. Dies gilt für die SPD auch für Flüchtlinge, auch wenn ihr Bleibestaus noch nicht geklärt ist."