Zum Unternehmerfrühstück am Industriestandort Leuna luden am 20. September die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Forum Ostdeutschland in Leuna ein. Rund 20 Wirtschaftsvertreter aus der Region gingen der Einladung nach mit dem wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Wolfgang Tiefensee und mit dem Staatssekretär Heiko Geue aus dem Magdeburger Finanzministerium Herausforderungen für die Industrie zu diskutieren.
Wolfgang Tiefensee stellte die Eckpunkte des aktuellen industriepolitischen Papiers der SPD-Bundestagsfraktion vor. Dem Thema Fachkräfteentwicklung und der Umgestaltung der Arbeitswelt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung kommt hier eine grosse Bedeutung zu. Wichtig, insbesondere auch für Sachsen-Anhalt, ist der Ausbau des Breitbandnetzes für eine bessere Telekommunikation. Ebenso sei das Thema Energienetze im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien im Fokus, so Wolfgang Tiefensee.
Auf die erneuerbaren Energien ging auch Heiko Geue ein. Die wirtschaftliche Situation in der Solarindustrie und Insolvenz-Fälle von zwei Solarfirmen, die zu den zehn grössten Unternehmen der Region gehören, stellen aktuell eine besondere Herausforderung für die Landespolitik dar, so der Staatssekretär.
Energiekosten als Standortfaktor waren auch ein Thema der Diskussion mit den Teilnehmern. Daneben wurden Probleme im Bereich Fachkräfte und Ausbildung diskutiert, wie die relativ hohe Schulabbrecherquote in Sachsen-Anhalt. Man müsse das Kooperationsverbot für den Bereich Bildung zwischen Bund und Ländern diskutieren, so Tiefensee; Bildung und Forschung seien schliesslich die Schlüssel für eine gute Wirtschaftsentwicklung,
Auf die abschliessende Frage der Moderatorin Victoria Orioli vom SPD Landesvorstand, was die beiden Referenten aus der Veranstaltung für ihre politische Arbeit mit nach Berlin und Magdeburg nehmen, betonte Wolfgang Tiefensee, dass Ostdeutschland aus der Energiewende nicht als Verlierer hervorgehen darf, sondern es gelingen muss die Chancen für die Wirtschaft zu nutzen. Heiko Geue nannte den Hinweis auf Unterricht in Produktionsstätten und dass man langfristig über ein Bundesland „Mitteldeutschland“ nachdenken müsse, um Synergien besser zu nutzen.