Explodierender Reichtum, wachsende Armut
Deutschland genießt auch im Jahr 2012 ein ausgezeichnetes wirtschaftliches
Ansehen im Ausland. „Made in Germany“ steht zu Recht für erstklassige Produkte.
Dahinter steckt die Arbeit von Millionen gut ausgebildeten, zuverlässigen und fleißigen Beschäftigten. Deutschland ist laut Vermögensbericht 2011 das viertreichste Land der Welt. Aber ist Deutschland auch das Land der Wohlhabenden?
Renten, die zum Leben kaum genügen, Niedriglöhne, die keine Familie ernähren können, Arbeitslosengeld II, das kaum für den Lebensunterhalt reicht: der aktuelle "Armuts- und Reichtums- bericht" der Bundesregierung zeigt es schwarz auf weiß und zeichnet noch an manchen Stellen „schön“. Demnach gilt ein knappes Fünftel der Bevölkerung offiziell als arm, die Umvertei- lung durch staatliche Transferleistungen ist dabei schon berücksichtigt. Sonst wäre es jede/r Vierte. Die "Schere zwischen Arm und Reich" in unserem Land öffnet sich zusehends. Die Ursachen liegen auf der Hand: Niedriglöhne, (Langzeit-) Arbeitslosigkeit und schrumpfende Sozialleistungen haben die Probleme verschärft. Kinder, Alleinstehende und Menschen mit Migrations-Hintergrund sind besonders betroffen. Auch Altersarmut wird in den kommenden Jahren wieder zunehmen. Die Kürzungen bei der gesetzlichen Rente - dazu lange Zeiten der Arbeitslosigkeit bei vielen Neurentnern - und die dadurch geringeren Beitragszahl- ungen haben die Rückkehr von Altersarmut vorprogrammiert.
Armut ist überall dort, wo durch das zu geringe Einkommen die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben nicht mehr möglich ist.
Armut macht krank.
Armut ist Stress.
Armut macht einsam. Armut ist Kälte.
Armut macht verletzlich.
Armut bedeutet Mangel an Möglichkeiten.
Unser Ziel ist es eine gemeinsame Positionsbestimmung zu erarbeiten, auf der Rechtspositionen abgeklärt, Verfahrensabläufe kritisch begleitet und politische Entscheidungen konstruktiv hinterfragt werden.
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